Heiliger unterm Hakenkreuz
Biographisches von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Chronologie des 20. Juli 1944
Familie + Attentat
Lagebaracke in der Wolfsschanze
Bildergalerie
Bildergalerie
Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg
Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband
Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband
Gedenkstätte Lautlingen
Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin
Gedenkstätte Stuttgart
Impressum



Familie + Attentat

Über die Verstrickungen der einzelnen Familienmitglieder der Attentäter wurden Bände füllende Berichte abgefasst. Aus diesen kann so manche Verbindung nachvollzogen werden, die Neid und bedingungslose Führertreue aufdeckt, die bis heute eigentlich kaum beachtet wurde.

Sichtweisen...

Details

Stauffenberg

Was die Schergen von Kaltenbrunner und Bormann anfertigten, sind Zeugnisse des dritten Reiches. Selbst längst verstorbene wurde der Untreue bezichtigt. Im Bericht des SS-Obersturmbandführers Dr. Beyer an das Hauptarchiv der NSDAP in München finden wir Zitate die aus dem tiefsten Mittelalter stammen könnten. Vernommen wurde lt. Bericht die Hofdame der Herzogin Charlotte von Württemberg, der letzten Königin und deren Stieftochter die Fürstin Pauline von Wied. Die Hofdame Freiin von Falkenstein bekleidete seinerzeit denselben Rang wie Gräfin Caroline von Stauffenberg.

Sie und die Stieftochter der Herzogin (Sie wurde als "s´Päule vo Würrtaberg" bezeichnet) behaupteten über den letzten Oberhofmarschall des Königs, Alfred Schenk von Stauffenberg, der nach dem Zusammenbruch des Königreiches 1918 das Hofrentamt leitete, Unglaubliches und letzlich erwiesenermaßen Unwahres:



"....DASS STAUFFENBERG MEHR FÜR DIE KATH. HERZÖGE, ALS FÜR DEN KÖNIG ARBEITETE.


WÄHREND DIE HERZOGIN (KÖNIGIN) IN EINEM GUTEN VERHÄLTNIS ZU DEM HOFMARSCHALL STAND, WAR DAS VERHÄLTNIS DER FÜRSTIN WIED ZU LETZTEREM NICHT GERADE EIN GUTES ZU NENNEN. WENN NUN DIE FÜRSTIN BEHAUPTET, DASS STAUFFENBERG WEGEN GROBER UNTREUE VON IHREM VATER ENTLASSEN WURDE, SO WIRD SIE SICH ALS NATIONALSOZIALISTIN UND PARTEIGENOSSIN DESSEN, WAS SIE SAGT, AUCH BEWUSST SEIN UND FÜR IHRE AUSSAGE BEWEISE HABEN.


DASS STAUFFENBERG GEGEN DEN KÖNIG NICHT OFFEN UND EHRLICH WAR, GEHT AUS FOLGENDEM BEISPIEL HERVOR:


STAUFFENBERG LIES UNTER IRGEND EINEM VORWAND DAS FRÜHERE SOG. KAPF' SCHE HAUS FÜR DEN HERZOG ALBRECHT IN BEBENHAUSEN UMBAUEN. ALS DER KÖNIG DAVON ERFUHR, MACHTE ER WÄHREND SEINER ANWESENHEIT IN BEBENHAUSEN EINEN UNGEHEUREN KRACH, SO DASS MAN IHN AUF DER STRAßE VERSTEHEN KONNTE.


DIE ANSCHULDIGUNG DER FÜRSTIN WIED IST, NACHDEM WAS SICH BISHER ZUGETRAGEN, AUF KEINEN FALL AUS DER LUFT GEGRIFFEN.


AUF UNAUFRICHTIGKEIT UND UNEHRLICHKEIT DEM KÖNIG GEGENÜBER LÄSST AUCH DAS GANZE VERHÄLTNIS DES GRAFEN STAUFFENBERG ZU DEN KATH. HERZÖGEN, BES. ABER ZU HERZOG ALBRECHT SCHLIEßEN.

IN DEN DUNKLEN MACHENSCHAFTEN BEIM TODE DES KÖNIGS, DIE HEUTE NOCH NICHT GEKLÄRT SIND, HATTE AUCH GRAF STAUFFENBERG SEINE HÄNDE IM SPIEL.

ALS DER KÖNIG KRANK IN BEBENHAUSEN LAG, ABER NOCH BEI BEWUßTSEIN WAR, HAT MAN DIE FÜRSTIN WIED AUF DIE IMMER WIEDER VON IHR GESTELLTEN ANFRAGEN NACH DEM BEFINDEN IHRES VATERS STETS VERTRÖSTET MIT DER ANTWORT, DASS ZU EINER BESORGNIS NOCH KEIN ANLAS VORLIEGE. MAN WERDE SIE BENACHRICHTIGEN, WENN GEFAHR IM ANZUG SEI.


DIE FÜRSTIN WURDE ALSO GRUNDSÄTZLICH VON IHREM VATER FERNGEHALTEN, WÄHREND SICH HERZOG ALBRECHT MIT STAUFFENBERG IM SCHLOSS BEBENHAUSEN BEFAND, UND DEN ZUGANG ZUM KRANKENZIMMER BEWACHTE.

ERST ALS DER KÖNIG DAS BEWUßTSEIN VERLOREN HATTE, RIEF MAN DIE FÜRSTIN ZU WIED NACH BEBENHAUSEN. IN DEMSELBEN AUGENBLICK, ALS DER KÖNIG STARB, REISTEN HERZOG ALBRECHT UND SEINE CLIQUE IN GRÖSSTER EILE AB NACH FRIEDRICHSHAFEN. DORT LAG DAS LETZTE TESTAMENT DES KÖNIGS DEPONIERT. VON DA AB WAR DIESES TESTAMENT VERSCHWUNDEN.


DARAUS IST ERSICHTLICH, IN WELCHER ART UND WEISE DER KÖNIG UND SEINE ANGEHÖRIGEN VON DIESER CLIQUE HINTERGANGEN WURDE. WIE ALLGEMEIN BEKANNT IST, WAR DAS VERHÄLTNIS DER FÜRSTIN ZU WIED ZU IHRER STIEFMUTTER KEIN GLÄNZENDES. DAGEGEN WAREN DIE BEZIEHUNGEN DER KÖNIGIN ZU DEN STAUFFENBERG AUSGEZEICHNETE. DIE ERSTERE KAM AUCH DES ÖFTEREN NACH LAUTLINGEN ZU DEN STAUFFENBERG ZU BESUCH. WIE ICH WEITER ERFAHREN HABE, WAR DER HOCHVERRÄTER STAUFFENBERG PATENKIND DER KÖNIGIN.


AUFSCHLUSSREICH IST AUCH DER AUSSPRUCH DER FREIIN VON FALKENSTEIN, DIE SICH ÄUßERTE, DASS SIE (DER HOF IN BEBENHAUSEN) BEI BEKANNTWERDEN DES VERRATS AM 20. JULI SOFORT DEN SCHRIFTLICHEN UND MÜNDLICHEN VERKEHR MIT DEN STAUFFENBERGS ABGEBROCHEN HÄTTEN.


BEMERKEN WILL ICH NOCH, DASS AUCH NEURATH NACH SEINER ABBERUFUNG IM PROTEKTORAT IM SCHLOSS BEBENHAUSEN WAR. OB MEHRMALS, KONNTE ICH NICHT IN ERFAHRUNG BRINGEN. (ERHEBUNGEN MEINES OGL. SCHWAB, LUSTNAU) HEIL HITLER! GEZ. RAUSCHNABEL"



Was Berichte dieser Art bezweckten, kann man sich denken. Die Fürstin von Wied unterzeichnete auch das Vorwort eines Buches über Wilhelm II mit dem Führergruß.

Der Graf aber, über den hier gerichtet wurde, war bereits seit 1936 tot. Ein stolzer Mann, der sicherlich seine Fehler hatte, aber seinem Landesherrn stets treu diente.

Selbst nach dem Weltkrieg 1914-1918 und der nachfolgenden Revolution und der Abdankung des Königs war Graf Stauffenberg für das Königshaus tätig und freundschaftlich verbunden.


Daneben aber kann hier endlich auch anhand von einer schriftlichen Aussage nachgewiesen werden, wie gut das Verhältnis der Königin zu ihrer Hofdame Gräfin Caroline war. Die Besuche hier in Lautlingen waren für die Königin eine willkommene Abwechslung.


Gräfin Caroline war nach dem 20 Juli 1944 eine tief erschütterte Frau. Sie, die vor der Hofdame bei Königin Charlotte doch Mutter ihrer Söhne war, hat an diese immer geglaubt, auch wenn sie die Taten und Gedanken der Jugend nicht immer verstand. Trotzdem trug sie die Ereignisse des Juli 1944 und die daraus entspringenden Geschehnisse in königlicher Würde, im letzten Einverständnis mit ihren Söhnen.


Sie lebte auf Schloss Lautlingen in gutem Einvernehmen mit der Bevölkerung. Als sie starb, war die Trauer in Lautlingen groß und wenn die Lokalpresse zu diesem Todesfall die Überschrift wählte "Abschied von der Mutter des Dorfes" so ist dies bei weitem keine leere Phrase.


Die Gebrüder Stauffenberg, Claus und Berthold, waren ebenso wie ihre Mutter, Mitglied im St. Georgen-Verein der württembergischen Ritterschaft. Ihren eigenen Rittermantel stiftete Caroline von Stauffenberg der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptista. Er wurde zu einem sog. "Himmel" für die Fronleichnamsprozession umgearbeitet und ist als solcher heute noch einmal jährlich im Gebrauch. auch diese noble Stiftung zeigt, wie sehr die ev. erzogene Gräfin mit der Lautlinger Kirche, mit der Lautlinger Bevölkerung verbunden war. Ein herzliches Verhältnis, das durch die

Geschehnisse des 20.7.1944 eher noch gefestigt wurde.


Im Lautlinger Schloss der Familie Stauffenberg, das seit 1972 der Gemeinde Lautlingen, respektive seit 1975 der Stadt Albstadt, gehört, befindet sich jetzt eine Musikhistorische Sammlung, ein großer Konzertsaal und ein Gedenkzimmer für die Familie von Stauffenberg. Am 15.11.2007 wurde unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit die neue Gedenkstätte im ersten Obergeschoß eröffnet.


Neben der katholischen Patronatskirche St. Johannes der Täufer wurde eine Gedenkstätte für die Opfer des 20. Juli und die Gefallenen beider Weltkriege eingerichtet. Im Inneren der Gedenkstätte befindet sich eine bedeutende Bronzeplastik des Künstlers Gerhard Marcks. An diesem Ort werden am alljährlich wiederkehrenden Tag des Attentats von der Stadtverwaltung, der Standortverwaltung Meßstetten, dem Kreisjugendring und der Ortsverwaltung Kränze niedergelegt. Seit dem 20. Juli 1994 erinnert auch ein Mahnmahl im unteren Schlossgarten an die Geschehnisse und an den 50. Jahrestag

 

  

Feier des 64 Geburtstages

von Königin Charlotte von Württemberg

am 10. Oktober in Bebenhausen